Warum Airsoft

 

Wer ein so ausgefallenes Hobby wie Airsoft hat kommt immer wieder in Situationen in denen man Mitmenschen erklären muss, warum man an ausgerechnet so einer Sache Interesse hat. Dieser Artikel ist speziell an jene gerichtet, die sich eine objektive Meinung über Airsoft bilden wollen.

"Was bringt Menschen dazu, auf andere zu schiessen?" lautet eine oft gestellte Frage. Der implizierte Fehler liegt schon in der Wortwahl, auch wenn die auf den ersten Blick zutrifft: "schießen". Denn dieses Wort wird normalerweise mit "töten" gleichgesetzt. Wer auf jemand anderen schießt, tötet ihn. Bei Spritzpistolen verwendet man abschwächend "spritzen", obwohl gleichsam mit Wasser geschossen wird. Doch gerade hier liegt der Punkt: Bei Airsoft geht es darum, den/die Gegner zu treffen, hier also mit einer oder mehreren Plastikkugeln. Dahinter steckt normalerweise zu 90% der Spieltrieb, der vor allem Männern noch bis ins hohe Alter innewohnt. Agressionsabbau? Ja, für einige auch das - obwohl die Idee von Airsoft keineswegs in diese Richtung geht. Ich persönlich distanziere mich von so einer Einstellung denn das "Frust-ablassen" geht quasi immer auf Kosten eines anderen, was bei Airsoft sicher nicht der Fall ist. Da in diesem Spiel, und nichts anderes ist es, alle Teilnehmer fähig sind sich zu wehren wird niemand in eine objekthafte "Opferrolle" gedrängt.

 

Paramilitarismus?

 

Zunächst einmal eine Aufklärung: paramilitarismus bedeutet Kommandostrukturen, militärische Ausbildung etc. abseits der regulären Armee eines Staates. Das Wort ist in der heutigen Zeit außerdem negativ bewertet, da paramilitarismus per Gesetz verboten ist, und negative Assoziationen mit geschichtlichen Ereignissen gegeben sind. Im Brockhaus steht gar: "paramilitärisch, im Sinne von vormilitärisch die Ausbildung Jugendlicher vor dem eigentlichen Wehrdienst; im Sinne von nebenmilitärisch Bezeichnung z.B. für Grenzschutz, Gendamerie, Freiwilligenverbände" 
Das Tragen einer Flecktarnhose ist nicht paramilitarismus. Nach deutschem Gesetz gelten Airsoftwaffen nicht als Waffen im Sinne des Waffengesetzes, somit fehlt noch eine wichtige Voraussetzung um uns "paramilitärisch" zu nennen. Es gibt weder eine besondere Ausbildung, noch militärische Rangordnung, außerdem salutiert bei uns niemand. Airsoft oder dessen Spieler als paramilitärisch zu bezichtigen grenzt für uns schon an eine Beleidigung.

 

Waffenfanatiker?

 

Warum nicht? Es gibt Menschen die Eisenbahnwaggons sammeln, andere sammeln Waffen. Eine Waffe ist ein Gegenstand wie jeder andere auch, es liegt alleine im Ermessen des Menschen zu entscheiden, was er damit macht. Auch eine "echte" Waffe kann als Sportgerät oder als Mordinstrument verwendet werden. Um wieviel kleiner ist das Gefahrenpotential bei einer Airsoft-"waffe"! Wer kann allen erstes behaupten, eine Plastikkugel-verschießende Nachbildung sei ein Kriegsinstrument? Es wird immer Menschen geben, die nichts mit Waffen zu tun haben wollen - und das ist auch gut so. Wir tragen weder unsere Sportgeräte öffentlich herum, noch drängen wir unser Hobby anderen Leuten auf. Eine gut ausgestattete M4 mit Vordergriff und Reddot, eine MP5 mit Scope, all das kann genauso faszinierend sein wie ein kunstvoll verziertes Schwert. Wer wagt den direkten Vergleich mit einem echten Krieg? Wenn durch unser nicht-spielen nur ein Krieg oder auch nur ein Leben gerettet werden würde, wir alle würden unser Equipment noch heute verbrennen. Aber dem ist nicht so, und wird auch nie so sein. Die Welt dreht sich weiter, auch wenn Wahnsinnige ein Flugzeug in ein Hochhaus steuern. Was wir tun, hat nun einmal keinen Einfluss auf echte Konflikte. Ein wirklicher Krieg zerstört Leben. Airsoft nicht. Wer diese Unterscheidung nicht schafft, den kann man auch nicht überzeugen.

 

Kriegsspiel?

 

Eindeutig ja, aber Vorsicht: Hier sind zwei Worte enthalten: "Krieg" und "Spiel". Es wird, in Grenzen, Krieg gespielt. Genau wie beim Schach, oder beim Fechten. Besonders letzteres müßte doch die Gemüter erhitzen, sind doch die uralten Bewegungen, Klingenpositionen und Bezeichnungen ("Quint", "Quart", "Sixt", etc.) die gleichen wie die, die unzähligen Menschen das Leben gekostet haben. Fechten ist mittlerweile gesellschaftlich anerkannt. Ein seltsames Wort: "gesellschaftlich anerkannt". In einer multitüde von Gesellschaften und Kulturen gilt dort als verwerflich, was woanders gleichsam zum guten Ton gehört. Wir spielen nie mit dem Ziel den anderen zu verletzen, und dennoch sind wir es die mit verletzenden Fragen auf die Probe gestellt werden.

 

Verletzungen?

 

Auch das ist unvermeidlich. Wie z.b. beim Tennis kommt das auch bei uns vor. "Siehst du, da kann man sich verletzen" - welch blinde Dummheit steht hinter so einem Satz. Wo kann man sich nicht verletzen? Den Ort an dem man 100% sicher ist möchte ich sehen. Unser Bestreben liegt darin, das Verletzungsrisiko zu minimieren - deswegen ist das Spielen grundsätzlich nur mit Schutzmaske erlaubt. Die Verletzungen durch unglücklich platzierte Treffer (z.b. an stellen mit sehr dünner Haut) resultieren zwar im schlimmsten Fall durch eine blutende Wunde, aber nichts wofür nicht ein Pflaster ausreichen würde. FPS-Limits und Überprüfungen sorgen dafür, dass keine unzumutbar großen Geschossgeschwindigkeiten das Risiko erhöhen. Verletzungen sind die absolute Ausnahme, höchstens alle 2-3 Spiele trägt mal ein Spieler eine sichtbare Blessur durch einen unglücklichen Treffer davon. Fullface-Masken minimieren das Risiko auf die Finger, und mit Handschuhen lässt sich auch das vermeiden. Doch auch Spieler, die mit kurzärmeligen Jacken und normalen Schutzbrillen spielen sind dank der schwachen Energien keinem nennenswerten Verletzungsrisiko ausgesetzt.

 

Rechtsextremismus?

 

Jegliche politische Betätigung ist bei uns strengstens untersagt. Zuwiderhandelnde werden vom Spiel ausgeschlossen, "Wiederbetätigungende" werden von uns sofort bei den Behörden angezeigt. Zur Information: Wer das Team oder unsere Spieler als "rechtsextremistisch" bezeichnet, erntet im schlimmsten Fall eine Verleumdungsklage. Eines lassen wir ganz sicher nicht zu, nämlich dass man uns als Neonazis, Linksextreme, oder sonst irgendeines extremistischen und menschenfeindlichen Gendankengutes bezichtigt.

 

Warum das Ganze?

 

Airsoft ist ein Spiel, ein Hobby. Nicht mehr und nicht weniger steckt hinter diesen "Verrückten mit ihren Plastikwaffen". Geschmacklos? Vielleicht, aber seit wann sind Geschmacklosigkeiten verboten? Wer bestimmt, was "Geschmack" ist? Sind es nicht gerade die Geschmäcker, die verschieden sind? Es sind gerade die Menschen mit ihren Plastikwaffen, die ein wehrloses Ziel für politische Groschensammlerei bieten. Illegalen Waffenbeständen wird man nicht so leicht Herr, darum geht man legalen Waffenbesitzern und auch Airsoftspielern an den Kragen. Wer meint, es sei nicht so, der hat sich nicht genauer informiert. Bloßes drüberhören und Zeit-Im-Bild schauen reicht hier nicht. Viele Menschen wiegen sich aber in die Sicherheit von einigen wenigen Informationsquellen, nur die wenigsten wagen einen Rundumblick.

Wer Airsoft verstehen will, muss wieder zum Kind werden. Die kindliche Freude über ein mechanisches Spielzeug, das uralte Fangenspielen, das alles sind Dinge die viele nicht mehr verstehen. Bedauernswert sind die, die nur mehr in Schablonen denken, und in schwarz-weiß sehen können. In einer Welt in der es als "erwachsen" gilt wenn sich Völker gegenseitig bekriegen bin ich lieber ein spielendes Kind.

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Mit besonderem Dank
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